Eichenprozessionsspinner
auf dem Vormarsch

Egal ob im Wald, im Stadtpark oder im Freibad – überall dort, wo Eichen an sonnigen und warmen Plätzen zu finden sind, lauert eine kleine aber nicht zu unterschätzende Gefahr: die Raupen des Eichenprozessionsspinners (Thaumetopoea processionea). Sie lieben es warm und trocken und haben es auf die Laubbäume abgesehen.

Den Übeltätern auf der Spur

Starker Juckreiz, Hautrötung, insektenstichähnliche Knötchen – hätten Sie gedacht, dass eine kleine Raupe an derartigen Symptomen schuld sein kann? Experten sprechen in diesem Zusammenhang von der „Raupendermatitis“. Hierzulande wird diese Art der Dermatitis meist durch die Raupe des Eichenprozessionsspinners, einem heimischen Nachtfalter, hervorgerufen. Diese gefräßige Raupe ist in weiten Teilen Deutschlands auf dem Vormarsch und hat von etwa Mai bis Ende Juli „Saison“.

Der Übeltäter:
Die Eichenprozessionsspinner-Raupe

Der Eichenprozessionsspinner-Schmetterling ist für den Menschen nicht gefährlich. Anders sieht es bei der Eichenspinner-Raupe aus. Denn auf deren Hinterteil befinden sich sogenannte Brennhaare. Und genau dort lauert die Gefahr. Denn diese Brennhaare enthalten das Nesselgift Thaumetopoein, das die Raupe vor Fressfeinden wie Vögeln schützen soll. Beim Menschen kann das Gift eine (pseudo-)allergische Reaktion unter anderem mit einem charakteristischen Hautausschlag und starkem Juckreiz hervorrufen.

Gut zu wissen: Die gefährlichen Brennhaare werden ab dem 3. Larvenstadium etwa Mitte Mai gebildet. Die voll entwickelte Raupe (Ende Juni) verfügt über rund eine halbe Million (!) dieser Brennhaare.

Die Brennhaare brechen z. B. durch die Raupenbewegung leicht ab und werden dann insbesondere bei trocken-warmer Witterung mit dem Wind über weite Strecken durch die Luft getragen. Auch Brennhaare in verlassenen Gespinstnestern, im Unterholz oder am Bodenbewuchs in der Umgebung können für den Menschen noch bis zu zehn Jahre gefährlich sein! Hinzu kommt, dass auch Haustiere nach einem Spaziergang im Grünen die Brennhaare verschleppen und sogar mit nach Hause bringen können.

Eichenprozessionsspinner: Symptome zeigen sich meist innerhalb von 24 Stunden

Durch den Kontakt mit dem in den Brennhaaren der Eichenspinner-Raupe enthaltenen Nesselgift kann es beim Menschen zu einer pseudoallergischen Reaktion kommen. In deren Folge wird unter anderem Histamin ausgeschüttet – die typischen Symptome zeigen sich dann meist innerhalb von 24 Stunden nach dem Aufenthalt im Freien.

Unbehandelt können die Beschwerden bis zu zwei Wochen lang bestehen bleiben.

Symptome einer „Eichenprozessionsspinner-Allergie“ und weitere Maßnahmen erfahren Sie hier:

Durch den Kontakt mit dem in den Brennhaaren der Eichenspinner-Raupe enthaltenen Nesselgift kann es beim Menschen zu einer pseudoallergischen Reaktion kommen. In deren Folge wird unter anderem Histamin ausgeschüttet – die typischen Symptome zeigen sich dann meist innerhalb von 24 Stunden nach dem Aufenthalt im Freien. Unbehandelt können die Beschwerden bis zu zwei Wochen lang bestehen bleiben.

Symptome einer „Eichenprozessionsspinner-Allergie“
Eine Eichenprozessionsspinner-Allergie ist eigentlich keine echte Allergie, sondern eine Reaktion des Körpers auf das Gift der Brennhaare. Diese Reaktion zeigt sich in erster Linie durch typische Hautveränderungen. Experten sprechen hier von einer „Raupendermatitis“. Typisch sind:

  • Hautausschlag („Eichenprozessionsspinner-Ausschlag“): Quaddeln, Pusteln bzw. Papeln (oft insektenstichähnlich; häufig aufgekratzt)
  • Rötungen (Erytheme)
  • Starker Juckreiz (Pruritus)

Vorwiegend betroffen sind unbedeckte, dünne und eher feuchte Hautstellen, in die sich die Brennhaare mit ihren Widerhaken regelrecht einbohren. Dazu zählen:

  • Gesicht
  • Hals
  • Nacken
  • Unterarme, Armbeugen

Weitere Symptome, die in Verbindung mit einer Raupendermatitis auftreten können, sind abhängig davon, welches Körperteil mit den Brennhaaren in Kontakt gekommen ist.

Augen:

  • Bindehautentzündung (Konjunktivitis); Rötung, Lichtscheu, Schwellung
  • Hornhautentzündung
  • Entzündung im Augeninneren

Nach Einatmen der Brennhaare:

  • Bronchitis, Pharyngitis (Rachenentzündung)
  • Atembeschwerden, Atemnot, Asthma
  • Schwindel
  • Übelkeit
  • Fieber
  • Schüttelfrost
  • Allergischer Schock (selten)

Sollten Sie bei sich Symptome bemerken, die Sie in Verbindung mit dem Eichenprozessionsspinner bringen, ist ein Arztbesuch wichtig. Teilen Sie ihm bitte auch mit, wo Sie sich zuletzt im Freien aufgehalten haben.

Wichtig: Bei schweren Symptomen (z. B. Atemnot, Hinweise auf allergischen Schock) ist umgehend der Rettungsdienst zu verständigen.

Gut zu wissen: Auch bei Haustieren können Symptome auftreten.

Sofortmaßnahmen nach Kontakt zu Eichenprozessionsspinner-Raupen

Falls es zum Kontakt mit einer Eichenprozessionsspinner-Raupe gekommen sein könnte, sollten folgende Sofortmaßnahmen getroffen werden:

  • Kleidung schnellstmöglich wechseln (noch vor der Haustür) und waschen
  • Duschen
  • Haare waschen
  • Augen spülen
  • Schuhe und benutzte Gegenstände reinigen

Raupendermatitis durch Eichenprozessionsspinner: Behandlung

Bei der Behandlung der Raupendermatitis geht es primär darum, die unangenehmen Symptome rasch und zuverlässig zu lindern.

Welche Behandlungsmaßnahmen nach dem Kontakt mit den Brennhaaren der Eichenprozessspinner-Raupe erforderlich sind, hängt von Art und Schwere der vorliegenden Symptome ab:

  • Bei Eichenprozessionsspinner-Ausschlag mit starkem Juckreiz: Äußerlich angewendete Kortikosteroide (z. B. als Salben oder Cremes), die juckreizlindernd, entzündungshemmend und antiallergisch wirken
  • Bei sehr stark ausgeprägtem Juckreiz: Einnahme antiallergischer Medikamente (orale Antihistaminika)
  • Bei einer Bindehautentzündung: Antiseptische Augentropfen
  • Bei Symptomen der Atemwege: Betasympathomimetka (bronchienerweiternde Mittel) oder steroidhaltige Dosieraerosole
  • Bei schweren Verläufen: Systemische Kortikosteroidtherapie (Kortison-Tabletten)
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